On the Way to Hawaii 2
Ich muss eingeschlafen sein, ich weiß es wirklich nicht, Suzi neben mir schlummert friedlich. Genau weiß ich gar nicht mehr, wie ich sie kennengelernt habe, aber ich bin mir sicher, dass wir einige schöne Tage auf Hawaii verbringen werden.
Aber zurück zum Anfang: Rainbow Nights, Stick, wieder zu Hause. Ich weiß noch, dass ich eine unruhige Nacht hatte und erwachte daher früh. Die Chemdusche verhalf mir nur zu halber Frische, aber trotzdem machte ich mich schnell auf den Weg zu Ben, dachte mir, hoffentlich hat er was raus gekriegt, was mir Geld einbringt. Zwei Kaffee später war ich bei Ben, doch leider waren auf dem Stick außer ein paar Dateien über einen Peter Wazaki, keine besonders wichtigen Neuigkeiten, außer einer Mail von Asakara an einen Paul Raubicheaux, einem Anwalt aus einer Kanzlei, die Topsecret ist. Asakara wollte, dass dieser Wazaki ausgeknipst wird. Dachte mir da schon: Carlos heißer Stuff, eigentlich eine Nummer zu groß, aber ich brauchte ja das Geld. Ich wußte noch nicht wie, aber das Ganze roch nicht nur nach jede Menge Ärger, sondern auch nach viel Asche.
Lange Zeit hatte ich aber auch nicht zum Überlegen, Edgar meldete sich und wollte unbedingt den Stick wieder. Klang ziemlich aufgeregt. Mir war klar, dass er in Schwierigkeiten war, doch gleichzeitig war ich auch neugierig, was Edgar derart in Panik versetzt hatte. Wir verabredeten uns für den Nachmittag in einem Restaurant, “Zum Walfisch” oder so, ich war ein paar mal mit ein paar Süßen da, ziemlich feiner Laden in Central City, langweilige Leute, aber angesagt bei den feinen Corps.
Ben und ich hatten noch eine Menge Zeit und so beschäftigten wir uns mit dem Stick, versuchten noch mehr raus zu finden, aber außer ein paar geschützten Dateien, die Ben nicht öffnen konnte, entdeckten wir nichts weiter.
Scheiße, dachte ich mir, als wir mit dem Motorrad von Ben in Richtung Walfisch brausten, aber die Scheiße begann da erst richtig, denn im Walfisch wartete nicht nur Edgar, sondern auch so ‘nen paar Japaner, die ungemein wichtig und vorallem gefährlich aussahen. Sie machten mir unmissverständlich klar, dass sie den Stick haben wollten, den ich natürlich nicht dabei hatte. Ich hatte Big, also Ben, draußen postiert, er sollte wieder mal den Rückzug decken und ich arbeitete schon mit Hochdruck an meinem Abgang, als den Japanern die Sicherungen durchbrannten. Edgar bekam eine Kugel in den Kopf, im Laden brach eine Panik aus und plötzlich war da wieder diese fliegenäugige Supertussi, die mir scheinbar aus dem Nichts zur Hilfe kam. Ich nutzte die allgemeine Verwirrung und machte mich über den Hinterausgang davon, wo Ben schon mit dem Motorrad wartete. Ich hatte für heute schon wieder genug und ließ mich von Ben in der Nähe des “Tacco Huts” beim Irenviertel absetzen. Ich wollte zu Olivia, die dort arbeitete. Glücklicherweise hatte Olivia Schicht, versorgte mich und gab mir ihren Wohnungsschlüssel, als ich darum bat.
Oh Olivia, du bist die Einzige, die mich je wirklich verstanden hat. Du wirst mir fehlen. Mir wird immer klarer, dass ich nicht mehr zu dir zurück kehren werde, weil ich ein anderer geworden bin!
An diesem Abend jedoch, war alles noch so wie immer. Du kamst von der Arbeit, machtest mir burritos, die nur du so machen kannst wie ich es liebe. Dazu tranken wir den Wein, den ich aus dem Walfisch hatte mitgehen lassen, sprachen wenig und wie immer stelltest du keine Fragen. Später schliefen wir miteinander und ich fand endlich Schlaf. Werde ich je wieder so schlafen können, wie in deinen Armen, baby ?!